Berliner Mohrenstraße: Umbenennung in Anton-Wilhelm-Amo-Straße vollzogen

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Nach jahrelangen Kontroversen und juristischen Auseinandersetzungen ist die Berliner Mohrenstraße im Bezirk Mitte offiziell in Anton-Wilhelm-Amo-Straße umbenannt worden. Die Umbenennung, die am Samstag feierlich begangen wurde, markiert einen bedeutenden Schritt im Umgang mit dem umstrittenen Straßennamen, der aufgrund seiner rassistischen Konnotationen in der Kritik stand.

Ein Name mit Geschichte

Der neue Name ehrt Anton Wilhelm Amo (um 1703-1759), einen aus dem heutigen Ghana stammenden Philosophen und Rechtswissenschaftler. Amo wurde als Kind nach Deutschland gebracht und erlangte als erster afrikanischer Gelehrter in Europa Anerkennung. Die Wahl seines Namens für die Straße soll ein Zeichen des Respekts und der Anerkennung seiner Leistungen sein.

Juristischer Streit beigelegt

Die Umbenennung wurde durch einen Beschluss des Oberverwaltungsgerichts Berlin-Brandenburg ermöglicht, das Eilanträge von Anwohnern gegen die Umbenennung abwies. Das Gericht argumentierte, dass die Anwohner in ihren Grundrechten nicht unmittelbar betroffen seien und die Klage wenig Aussicht auf Erfolg habe.

Ein Signal für Vielfalt und Erinnerung

Die Bezirksverordnetenversammlung hatte die Umbenennung bereits im August 2020 beschlossen, da der Name Mohrenstraße als diskriminierend und schädlich für das Ansehen Berlins angesehen wurde. Die offizielle Umbenennung fand am Internationalen Tag der Erinnerung an den Sklavenhandel und dessen Abschaffung statt, was die Bedeutung des Ereignisses unterstreicht. Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger betonte, dass mit der Umbenennung ein rassistisches Relikt verschwinde und ein Signal für Respekt und Vielfalt gesetzt werde.

Die Umbenennung der Mohrenstraße ist ein wichtiger Schritt zur Auseinandersetzung mit der kolonialen Vergangenheit Berlins und zur Förderung einer inklusiveren Gesellschaft. Sie erinnert daran, dass Geschichte nicht statisch ist, sondern immer wieder neu bewertet und interpretiert werden muss.

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