Millionen-Steuerhinterziehung: Ex-FDP-Politiker Udo van Neer vor Gericht
Der ehemalige FDP-Lokalpolitiker Udo van Neer steht vor dem Landgericht Mönchengladbach. Ihm wird vorgeworfen, Umsatzsteuer in Höhe von fast 38 Millionen Euro hinterzogen zu haben. Der Fall erregt großes Aufsehen, da van Neer in Viersen eine angesehene Persönlichkeit war, Träger des Bundesverdienstkreuzes und ehemaliger stellvertretender Landrat.
Der Vorwurf: Systematische Steuerhinterziehung
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 68-jährigen Autohändler 37 Taten vor. Konkret soll es um den In- und Auslandshandel mit etwa 2600 fiktiven Autos gehen. Van Neer soll in elf Fällen keine und in 26 Fällen falsche Umsatzsteuererklärungen abgegeben haben. Am ersten Prozesstag gestand van Neer die Vorwürfe über seinen Anwalt Björn Hühne im Wesentlichen ein.
Finanzielle Schwierigkeiten als Auslöser?
Laut Gerichtsaussagen soll van Neer sich auf den Export von Luxuswagen, insbesondere nach Japan, spezialisiert haben. Die Wirtschaftskrise von 2008 soll ihn jedoch in finanzielle Schwierigkeiten gebracht haben. Anstatt Insolvenz anzumelden, soll er Dokumente und Zollunterlagen gefälscht und Autos fiktiv eingekauft haben, um sich unrechtmäßig Umsatzsteuer erstatten zu lassen.
Hohe Strafe droht
Dem ehemaligen FDP-Politiker droht bei einer Verurteilung eine mehrjährige Haftstrafe. Der Prozess wird mit Spannung erwartet und wirft ein Schlaglicht auf die Frage, wie eine angesehene Persönlichkeit in der Öffentlichkeit zu solchen Taten greifen konnte. Die Verhandlung wird zeigen, welche Motive van Neer tatsächlich hatte und wie das Gericht die Beweislage einschätzt.
Auswirkungen auf die FDP?
Der Fall könnte auch Auswirkungen auf die FDP in Viersen haben, da van Neer lange Zeit eine wichtige Rolle in der Partei spielte. Es bleibt abzuwarten, wie die Partei mit dieser Belastung umgehen wird.