Wadephul in Indien: Fachkräfte, Handel und das Trump-Vakuum
Johann Wadephul, Außenminister, war kürzlich in Indien, um für Fachkräfte und Handel zu werben. Sein Besuch unterstreicht das wachsende Interesse Deutschlands und Europas an der aufstrebenden Wirtschaftsmacht Indien. Im Fokus standen Gespräche über die Anwerbung von Fachkräften, ein Thema, das für beide Seiten von Bedeutung ist. Deutschland kämpft mit einem Fachkräftemangel, während Indien über ein großes Reservoir an qualifizierten Arbeitskräften verfügt.
Deutsch-Indische Beziehungen im Wandel
Der Besuch Wadephuls fand in einer Zeit statt, in der sich die geopolitische Landschaft verändert. Die Regierung Trump hat in den Beziehungen zu Indien ein Vakuum hinterlassen, das Europa nun nutzen sollte, um seine eigene Position zu stärken. Es wäre ein strategischer Fehler, Trumps Versäumnisse zu wiederholen. Stattdessen sollte Europa Indien etwas anbieten, beispielsweise das angestrebte Freihandelsabkommen mit der EU, das auch der Exportnation Deutschland zugutekommen würde.
Handel und strategische Partnerschaft
Neben der Anwerbung von Fachkräften spielte auch der Handel eine wichtige Rolle bei Wadephuls Besuch. Es ist entscheidend, dass Deutschland und Europa Indien als strategischen Partner in der Region Indo-Pazifik betrachten. Europa kann Amerika in dieser Region zwar nicht militärisch ersetzen, aber es kann das Vakuum füllen, das Trumps Politik hinterlassen hat. Dieses Vakuum sollte weder Russland noch China überlassen werden.
- Fachkräfte: Anwerbung qualifizierter Arbeitskräfte aus Indien.
- Handel: Förderung des Handels zwischen Deutschland und Indien.
- Strategische Partnerschaft: Stärkung der Beziehungen im Indo-Pazifik.
Der freundliche Empfang, den Wadephul in Neu Delhi erfuhr, zeigt das anhaltende Interesse Indiens am Westen. Ministerpräsident Modi empfing den deutschen Außenminister kurz nach seiner Teilnahme an Xi Jinpings antiwestlicher Show in Tianjin, was den pragmatischen Ansatz Indiens in seinen internationalen Beziehungen verdeutlicht. Es gilt, diese Offenheit zu nutzen und die Zusammenarbeit weiter auszubauen.