Intervision: Russlands Antwort auf den Eurovision Song Contest
Der Eurovision Song Contest (ESC) ist ein globales Phänomen, aber nicht jeder ist ein Fan. Seit Russland vom ESC ausgeschlossen wurde, hat das Land seine eigene Version ins Leben gerufen: die Intervision. Diese Veranstaltung, die bereits zu Sowjetzeiten existierte, wurde von Präsident Wladimir Putin wiederbelebt und fand kürzlich in Moskau statt.
Putins konservativer Gegenentwurf
Die Intervision wird oft als Putins konservativer Gegenentwurf zum ESC gesehen. Während der ESC für seine Vielfalt und Inklusivität bekannt ist, betont die Intervision traditionelle Werte und unterschiedliche Kulturen. Laut Außenminister Sergej Lawrow soll es bei der Intervision „keine Perversionen und Verhöhnungen der menschlichen Natur“ geben.
Der Wettbewerb
An der Intervision nahmen Teilnehmer aus über 20 Staaten teil. Russland schickte den ultranationalistischen Sänger Jaroslaw Dronow, alias Shaman, ins Rennen, bekannt für sein Lied „Ja Russki“ (Ich bin Russe). Gewonnen hat jedoch der vietnamesische Kandidat Duc Phuc mit seinem Titel „Phu Dong, der himmlische König“.
- Platz 1: Vietnam
- Platz 2: Kirgistan
- Platz 3: Katar
Mehr als nur ein Musikwettbewerb
Die Intervision ist mehr als nur ein Musikwettbewerb. Sie ist ein politisches Statement und ein Versuch Russlands, seine eigene kulturelle Identität zu stärken und sich vom Westen abzugrenzen. Ob die Intervision langfristig eine echte Alternative zum ESC sein wird, bleibt abzuwarten. Kritiker sehen darin lediglich einen Versuch, vom Krieg in der Ukraine abzulenken.
Trotz der Bemühungen, die Intervision als unpolitische Veranstaltung darzustellen, ist die politische Dimension unübersehbar. Die Auswahl der Teilnehmer und die пропаганда traditioneller Werte spiegeln die ideologische Ausrichtung des russischen Regimes wider.