Müntefering fordert Mut zur Sozialreform – SPD uneins

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Der ehemalige SPD-Chef Franz Müntefering hat seine Partei eindringlich dazu aufgerufen, bei den anstehenden Sozialreformen Mut zu zeigen. In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung (SZ) betonte der 85-Jährige die Notwendigkeit, Fakten anzuerkennen und auch unbequeme Themen anzusprechen.

Demografischer Wandel erfordert Handeln

Müntefering wies auf den demografischen Wandel hin und stellte die Frage, wie lange Menschen arbeiten können und wollen. "Es darf kein Tabu geben", so Müntefering, der jedoch auch betonte, dass eine Erhöhung des Renteneintrittsalters nicht die alleinige Lösung sein müsse.

Aktivrente als positiver Ansatz

Positiv äußerte sich Müntefering über das geplante Modell einer Aktivrente, das von Union und SPD unterstützt wird. Er sieht darin einen wichtigen Schritt hin zu einem flexibleren System. Die Aktivrente soll es Rentnern ermöglichen, bis zu 2.000 Euro im Monat steuerfrei hinzuzuverdienen.

SPD-Spitze widerspricht

Die aktuelle SPD-Spitze scheint jedoch nicht vollständig mit Münteferings Forderungen übereinzustimmen. Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas bekräftigte, dass es für die SPD "Tabus" gebe, insbesondere eine Erhöhung des Renteneintrittsalters auf 70 Jahre. Sie setzt stattdessen auf eine Erhöhung der Beitragszahler, indem beispielsweise Selbstständige und Beamte in die Rentenversicherung einbezogen werden.

Reformen dringend notwendig

Die Bundesregierung plant, die Aktivrente zum 1. Januar 2026 einzuführen und das Rentenniveau bis 2031 bei 48 Prozent des durchschnittlichen Einkommens zu stabilisieren. Konkrete Pläne für eine umfassende Rentenreform, die die steigenden Ausgaben begrenzt, gibt es bisher jedoch nicht. Ab 2026 soll eine Rentenkommission Vorschläge für größere Reformen erarbeiten.

  • Franz Müntefering fordert Mut zur Sozialreform.
  • Bärbel Bas bekräftigt "Tabus" der SPD, insbesondere bei der Erhöhung des Renteneintrittsalters.
  • Die Aktivrente soll zum 1. Januar 2026 starten.

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