AKW Saporischschja: Ukraine warnt vor russischer Netz-Anbindung
Die Situation rund um das Kernkraftwerk Saporischschja bleibt angespannt. Die Ukraine warnt eindringlich vor den Risiken, die mit der geplanten Anbindung des AKW an das russische Stromnetz verbunden sind. Laut dem ukrainischen Außenminister Andrij Sybiha plant Russland, das AKW zu "stehlen" und an sein eigenes Netz anzuschließen, was erhebliche Gefahren birgt.
Das AKW ist seit sechs Tagen vom ukrainischen Stromnetz getrennt, so lange wie noch nie seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022. Der Betreiber, der der russischen Atombehörde Rosatom untersteht, macht ukrainische Truppen für die Trennung verantwortlich, während Sybiha dem Betreiber vorwirft, "jede Rücksicht auf die nukleare Sicherheit zu ignorieren".
Russland soll bereits 200 Kilometer Stromleitungen verlegt haben, um das AKW wieder hochzufahren und mit von Moskau kontrollierten Netzen zu verbinden. Derzeit sichern Dieselgeneratoren die Anlage, wobei laut Betreiber "ausreichende" Reserven vorhanden sind, um die Reaktoren über einen "ausgedehnten Zeitraum" zu kühlen.
Die internationale Atomenergiebehörde (IAEA) ist involviert
IAEA-Chef Grossi hat sich am Freitag mit Putin getroffen, um die Situation zu besprechen. Das AKW Saporischschja ist das größte Nuklearkraftwerk Europas und befindet sich seit März 2022 unter russischer Kontrolle. Seitdem beschießen beide Seiten das Gebiet immer wieder und beschuldigen sich gegenseitig. Obwohl die Reaktoren stillstehen, benötigen sie weiterhin Strom für ihre Kühlung.
Appell an die internationale Gemeinschaft
Sybiha appellierte an alle Staaten, die um die "nukleare Sicherheit" besorgt sind, Druck auf Russland auszuüben. Die Lage bleibt kritisch, und die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen genau.
Die Sorge vor einer nuklearen Katastrophe ist groß, da die ständige Trennung vom Stromnetz und die Abhängigkeit von Notstromgeneratoren ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstellen. Die Ukraine fordert eine sofortige Wiederherstellung der Verbindung zum ukrainischen Stromnetz und eine Entmilitarisierung des Gebiets rund um das AKW.