Bombenentschärfung in Kiel-Gaarden: 12.000 Evakuierte am Pfingstmontag
Kiel-Gaarden erlebte am Pfingstmontag einen Ausnahmezustand: Eine 250-Kilo-Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg musste entschärft werden. Die Entdeckung des Blindgängers erfolgte bereits am Donnerstag im Rahmen einer Überprüfung eines Verdachtspunktes in der Stoschstraße, basierend auf der Auswertung von Luftbildern. Die daraus resultierende Evakuierungsaktion betraf rund 12.000 Menschen im Stadtteil Gaarden.
Großangelegte Evakuierung in Kiel
Die Evakuierung startete am Montagmorgen. Betroffen waren Anwohner rund um die Hans-Christian-Andersen-Schule. Die Polizei rief zur Kooperation auf: Je schneller die Sperrzone geräumt wird, desto eher können die Anwohner zurück in ihre Wohnungen. Auch Kleingärten im Sperrbereich durften nicht betreten werden.
Ab 11 Uhr wurden Straßensperren eingerichtet, unter anderem auf dem Ostring zwischen Blitzstraße und Pickertstraße. Die betroffenen Kieler mussten sich auf eine mehrstündige Abwesenheit einstellen. Die Behörden empfahlen, ausreichend Nahrung, Getränke und Medikamente mitzunehmen.
Herausforderungen bei der Entschärfung
Die Entschärfung selbst gestaltete sich potenziell schwierig. Obwohl der Zünder des amerikanischen Blindgängers als in gutem Zustand beschrieben wurde, bestand die Gefahr, dass sich das Loch, in dem die Bombe lag, mit Regenwasser füllen könnte. Dies hätte die Arbeiten erschwert.
Für diejenigen, die keine alternative Unterkunft hatten, standen Räumlichkeiten in der Ellerbeker Schule zur Verfügung. Die Kieler Berufsfeuerwehr richtete ein Servicetelefon ein, um Menschen zu unterstützen, die Hilfe beim Verlassen ihrer Wohnungen benötigten.
Kiel und die Weltkriegshinterlassenschaften
Kiel war im Zweiten Weltkrieg aufgrund seiner Marine-, Werft- und Industriestandorte ein häufiges Ziel von Bombenangriffen. Die Stadt wurde von etwa 44.000 Sprengbomben getroffen. Die Entschärfung von Blindgängern gehört daher leider zur Routine in Kiel.