Marina Owsjannikowa: Russland stempelt Journalistin als "ausländischen Agenten" ab
Die russische Regierung hat die Journalistin Marina Owsjannikowa, die durch ihren Anti-Kriegs-Protest im russischen Staatsfernsehen internationale Bekanntheit erlangte, als "ausländischen Agenten" eingestuft. Diese Meldung verbreitete die staatliche Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf das russische Justizministerium.
Diese Kennzeichnung als "ausländischer Agent" ist ein Instrument der russischen Führung, um Oppositionelle und Kritiker zu diskreditieren. Personen, die in Russland als solche gelistet sind, sehen sich mit erheblichen Einschränkungen und Nachteilen konfrontiert.
Owsjannikowa, die damals noch beim russischen Staatsfernsehen angestellt war, sorgte im März 2022, kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, für großes Aufsehen. Sie unterbrach eine Live-Nachrichtensendung mit einem Protestplakat gegen den Krieg. Die Aktion erregte weltweite Aufmerksamkeit und löste eine breite Debatte über die Meinungsfreiheit in Russland aus.
Nach ihrem Protest arbeitete die heute 45-jährige Journalistin zeitweise für die deutsche Zeitung "Welt". Später kehrte sie nach Russland zurück und setzte ihre Proteste gegen den Krieg fort. Im Oktober 2022 teilte ihr Anwalt mit, dass sie Russland endgültig verlassen habe und sich nun in Europa aufhalte. Im Jahr 2023 wurde sie in Russland in Abwesenheit zu achteinhalb Jahren Straflager verurteilt.
Die Einstufung als "ausländischer Agent" und die Verurteilung von Owsjannikowa werden international als weiterer Beleg für die zunehmende Unterdrückung von Kritik und Meinungsfreiheit in Russland gewertet. Der Fall verdeutlicht die Risiken, denen Journalisten und Aktivisten ausgesetzt sind, die sich gegen den Krieg in der Ukraine und die Politik der russischen Regierung aussprechen.
Auswirkungen der Einstufung
- Eingeschränkte Meinungsfreiheit
- Erhöhtes Risiko für persönliche Sicherheit
- Schwierigkeiten bei der beruflichen Tätigkeit
- Soziale Ausgrenzung
Reaktionen auf die Verurteilung
Die Verurteilung von Marina Owsjannikowa hat international Kritik hervorgerufen. Menschenrechtsorganisationen und Regierungen haben die russische Regierung aufgefordert, die Verurteilung aufzuheben und die Meinungsfreiheit in Russland zu respektieren.