Zugspitze: Dramatische Nachtrettung von Bergsteigern
Die Zugspitze, Deutschlands höchster Berg, wurde Schauplatz einer aufreibenden Rettungsaktion, die sich über die ganze Nacht hinzog. Zwei deutsche Bergsteiger, die getrennt voneinander in Not geraten waren, lösten einen Großeinsatz der Bergrettung aus.
Getrennte Wege, gemeinsame Notlage
Die beiden Männer, ein 34-jähriger und ein 39-jähriger, gehörten einer fünfköpfigen Gruppe an. Beim Abstieg vom Gipfel über den anspruchsvollen „Stopselzieher“-Weg und den Bayernsteig verloren sie am Sonntag den Anschluss an ihre Gruppe. Im Bereich der Wiener Neustädter Hütte trennten sie sich schließlich ganz.
Nächtlicher Einsatz unter erschwerten Bedingungen
Einer der Bergsteiger stieg über ein unwegsames Kar ab und geriet in eine ausweglose Situation. Da er kein Mobiltelefon bei sich trug, begann er lautstark um Hilfe zu rufen. Der andere verirrte sich ebenfalls und setzte gegen 23:30 Uhr einen Notruf ab, wobei er der Bergrettung seine Koordinaten mitteilte. Dieser Mann wurde per Hubschrauber geborgen und mit Unterkühlung ins Krankenhaus Reutte geflogen.
Die vermeintliche Entwarnung währte nicht lange. Wanderer der ursprünglichen Gruppe meldeten den zweiten Vermissten. Dessen Hilferufe wurden von anderen Bergsteigern gehört, die eine Nachttour auf die Zugspitze unternahmen. Die Bergrettung lokalisierte den Vermissten gegen 3:00 Uhr oberhalb einer steilen Felswand. Aufgrund der fortgeschrittenen Stunde war ein Hubschraubereinsatz nicht mehr möglich. Die Rettungskräfte sicherten den Mann mit Bohrhaken und konnten ihn gegen 6:00 Uhr unverletzt, aber stark unterkühlt bergen.
- Einsatz dauerte die ganze Nacht
- Zwei Bergsteiger getrennt in Notlage geraten
- Rettung per Hubschrauber und Kletterteam
- Beide Männer unterkühlt, aber unverletzt
Insgesamt waren rund 15 bis 20 Einsatzkräfte von Bergrettung und Feuerwehr beteiligt. Die Bergrettung appelliert an alle Bergsteiger, sich gut vorzubereiten, die Wetterbedingungen genau zu beobachten und im Notfall sofort Hilfe zu rufen.