Invasive Ameisen bedrohen Hessen: Experten warnen vor Ausbreitung
Die Sorge vor invasiven Arten wächst in Deutschland. Besonders die aggressive Mittelmeer-Ameise Tapinoma magnum, auch bekannt als Große Drüsenameise, bereitet Behörden und Experten zunehmend Kopfzerbrechen. In Hessen wurden nun erstmals Exemplare dieser Art entdeckt, was die Gefahr für Gebäude und Infrastruktur in der Region erhöht.
Erhebliche Schäden durch Superkolonien
Die Große Drüsenameise bildet Superkolonien mit Millionen von Tieren und kann erhebliche Schäden an Gebäuden und technischen Infrastrukturen verursachen. Sie untergräbt Fundamente, nagt an Isolierungen und kann sogar zu Kurzschlüssen in elektrischen Anlagen führen. Die rasante Ausbreitung dieser Art stellt eine wachsende Bedrohung dar.
Fund in Darmstadt und Kritik am Naturschutz
Ein Sachverständiger entdeckte die Ameisen nach Hinweisen aus der Bevölkerung in Darmstadt. Der Naturschutzbund (NABU) Fulda kritisiert, dass den oberen Naturschutzbehörden bei den Regierungspräsidien finanzielle Mittel und ausreichend Personal fehlen, um sich effektiv um die Bekämpfung invasiver Arten zu kümmern.
Ausweitung des Kampfes gegen invasive Arten gefordert
Umweltminister verschiedener Bundesländer fordern eine Ausweitung des Kampfes gegen Tapinoma magnum und andere invasive Arten wie die Asiatische Hornisse. Sie streben eine nationale Liste sogenannter invasiver gebietsfremder Arten an, um frühzeitig präventive Maßnahmen ergreifen zu können. Die badische Grenzstadt Kehl, ein Hotspot der Ameisenplage, fordert systematische Kontrollen von Pflanzenballen aus dem Mittelmeerraum.
- Schäden: Untergrabene Fundamente, beschädigte Isolierungen, Kurzschlüsse.
- Prävention: Kontrolle von Pflanzenballen, frühzeitige Erkennung und Bekämpfung.
- Forderung: Nationale Liste invasiver Arten für effektivere Maßnahmen.
Die Tapinoma magnum ist derzeit nicht in der EU-Liste invasiver Arten aufgeführt, was bedeutet, dass keine strikten Regeln für ihre Bekämpfung gelten. Experten warnen jedoch eindringlich vor den potenziellen Schäden und fordern schnelles Handeln, um die Ausbreitung dieser aggressiven Ameisenart einzudämmen.