Lina Magull: Ex-Nationalspielerin spricht offen über Depressionen und Suizidgedanken

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Die ehemalige deutsche Nationalspielerin Lina Magull (30) hat in einem bewegenden Interview mit Robin Gosens im Podcast „Wie geht‘s?“ offen über ihre Depressionen und sogar Suizidgedanken gesprochen. Ihre Enthüllungen geben einen seltenen Einblick in die mentale Belastung, der Profisportler ausgesetzt sind.

Vom EM-Finale zum mentalen Tief

Magull schilderte, wie sie nach dem erfolgreichen Einzug ins EM-Finale 2022 mit der Nationalmannschaft in ein tiefes Loch fiel. Obwohl das Finale gefühlt ein Höhepunkt ihrer Karriere war, folgte danach ein unerwarteter Abstieg. „Die Bundesliga war nicht wie die EM. Ich konnte nicht mehr die Motivation finden wie für das Turnier. Ich war irgendwie ausgelaugt“, erklärte sie.

Druck und Verantwortung als Kapitänin

Als Kapitänin des FC Bayern und der Nationalmannschaft spürte Magull enormen Druck. Sie fühlte sich verpflichtet, es allen recht zu machen und den Frauenfußball weiter voranzubringen. „Ich habe mich so hineingesteigert in diese Rolle, dass ich es allen drumherum auch recht machen muss, dass wir jetzt den Frauenfußball noch mehr voranbringen müssen, dass ich alle Spielerinnen irgendwie happy machen muss“, so Magull.

Verlust der Lebensfreude und Panikattacken

Die Situation verschlimmerte sich nach dem enttäuschenden Vorrundenaus bei der WM 2023. Sportliche und private Gründe führten dazu, dass Magull die Kontrolle über ihre Gedanken und ihren Körper verlor. Schlafprobleme, Panikattacken und Schweißausbrüche wurden zu ständigen Begleitern. „Ich hätte kein Problem gehabt zu sterben“, gestand sie offen ein.

Neuanfang in Mailand und die Sehnsucht nach München

Anfang 2024 suchte Magull einen Neuanfang bei Inter Mailand. Doch auch der Wechsel ins Ausland brachte nicht die erhoffte Besserung. „Ich bin aus München geflohen, aber habe es nach ein paar Wochen unheimlich vermisst. Ich dachte, ich habe jetzt alles verloren.“

Wichtige Botschaft: Hilfe suchen ist kein Zeichen von Schwäche

Magulls Offenheit ist ein wichtiger Schritt, um das Thema mentale Gesundheit im Sport zu enttabuisieren. Sie ermutigt andere Betroffene, sich Hilfe zu suchen. Die Telefonseelsorge bietet anonyme und kostenlose Unterstützung rund um die Uhr unter den Nummern 0800 / 111 0 111 und 0800 / 111 0 222.

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