London: Milliarden für Transport, Kritik an Kürzungen und Leveling-Up Debatte
London erhält eine massive Finanzspritze für sein Transportnetzwerk, während gleichzeitig Kritik an angeblichen Kürzungen in anderen Bereichen und eine anhaltende Debatte über das „Leveling-Up“ anderer Regionen geführt wird. Kanzlerin Rachel Reeves kündigte im Rahmen ihrer Ausgabenüberprüfung ein Abkommen an, das dem Londoner Verkehrsbetrieb (TfL) über die nächsten vier Jahre 2,2 Milliarden Pfund für sein Kapitalerneuerungsprogramm zusichert. Dies stellt die größte mehrjährige Vereinbarung für TfL seit über einem Jahrzehnt dar.
Finanzierung für TfL und HS2
Neben der TfL-Finanzierung kündigte das Finanzministerium auch die Bereitstellung von 25,3 Milliarden Pfund für den Bau der Hochgeschwindigkeitsstrecke HS2 von Birmingham Curzon Street nach London Euston an. Diese Investitionen sollen die Konnektivität verbessern und das Wirtschaftswachstum fördern.
Kritik von Sadiq Khan
Trotz der Zusagen für TfL äußerte sich Londons Bürgermeister Sadiq Khan besorgt über mögliche Kürzungen bei der Metropolitan Police, der größten Polizeibehörde Großbritanniens. Er befürchtet, dass die Behörde aufgrund knapper Budgets mit weniger Beamten auskommen muss. Obwohl die Kanzlerin eine durchschnittliche Steigerung der Ausgabenbefugnisse der Polizei um 2,3 % pro Jahr in Aussicht stellte, zeigen offizielle Regierungsdokumente, dass das Budget des Innenministeriums insgesamt sinken soll. Khan kritisierte auch das fehlende Engagement des Finanzministeriums für Infrastrukturprojekte wie die Verlängerung der DLR und der Bakerloo Line.
Leveling-Up Debatte
Die Ausgabenüberprüfung löste eine Debatte über das „Leveling-Up“ anderer Regionen im Vergleich zu London aus. Frau Reeves betonte, dass die Regierung das Engagement für Investitionen, Arbeitsplätze und Wachstum in allen Teilen des Vereinigten Königreichs ernst nehme und die Bedenken von Abgeordneten und Bürgermeistern anderer Regionen bezüglich Unterinvestitionen in der Vergangenheit gehört habe. Bürgermeister Khan warnte jedoch davor, dass die Aufwertung anderer Regionen nicht durch eine Abwertung Londons erreicht werden dürfe.
Integrierte finanzielle Regelungen
London wird ab dem nächsten Jahr zusammen mit anderen Regionen ein integriertes finanzielles Abkommen von der Regierung erhalten. Diese Regelung soll den lokalen Behörden mehr Kontrolle über die Verwendung der Mittel geben. Es wurde auch ein neuer lokaler Wachstumsfonds für Bürgermeisterregionen im Norden und in den Midlands angekündigt.
Fazit
Die finanzielle Unterstützung für Londons Transportnetzwerk wird von vielen begrüßt, doch die Kritik an möglichen Kürzungen in anderen Bereichen und die Debatte über das „Leveling-Up“ zeigen, dass die Verteilung der Ressourcen weiterhin ein kontroverses Thema ist. Die kommenden Jahre werden zeigen, wie sich die neuen finanziellen Regelungen und Fonds auf die Entwicklung Londons und anderer Regionen auswirken werden.