Demenz: Frühe Anzeichen erkennen und Risiken minimieren – Experte klärt auf
Vergesslichkeit im Alter ist ein weit verbreitetes Phänomen. Doch wann handelt es sich um normale Alterserscheinungen und wann um erste Anzeichen einer Demenzerkrankung? Geschichten wie die von Herbert Bote, der zunehmend Schwierigkeiten hat, sich an Ereignisse und Personen zu erinnern, verdeutlichen die Herausforderungen, mit denen Betroffene und ihre Familien konfrontiert sind.
Expertenrat zu Demenz
Klaus Fließbach, Oberarzt am Universitätsklinikum Bonn und Leiter der Gedächtnisambulanz, ist einer der führenden Experten auf dem Gebiet der demenziellen Erkrankungen. Er hat in seiner Karriere zahlreiche Familien begleitet, die mit der Alzheimer-Krankheit zu kämpfen hatten. Alzheimer ist die häufigste Form der Demenz, von der in Deutschland etwa eine Million Menschen betroffen sind. Dabei werden Nervenzellen blockiert, was zu einer Schwächung des Gedächtnisses führt.
Hoffnungsvolle Nachrichten
Fließbach betont, dass die Diagnose Demenz oft Angst und Ratlosigkeit auslöst, er hat aber auch gute Nachrichten: „Zum einen erkranken heute die Menschen später an Demenz als früher. Das liegt an der besseren Gesundheitsvorsorge.“ Er erklärt weiter, dass viele Menschen die Risikofaktoren kennen – und diese sind ähnlich denen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
- Hoher Blutdruck
- Hoher Cholesterinspiegel
- Diabetes
- Rauchen
- Übergewicht
Durch eine gesunde Lebensweise und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen können diese Risikofaktoren minimiert werden, was das Risiko, an Demenz zu erkranken, verringern kann. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Früherkennung. Je früher eine Demenz erkannt wird, desto besser können die Symptome behandelt und der Verlauf der Krankheit verlangsamt werden.
Der Uhrentest als erste Hilfe
Ein einfacher Test, der sogenannte Uhrentest, kann erste Hinweise auf eine mögliche Demenz geben. Dabei wird die Person gebeten, eine Uhr mit einer bestimmten Uhrzeit zu zeichnen. Fehler beim Zeichnen oder Anordnen der Zahlen können auf kognitive Beeinträchtigungen hindeuten. Dieser Test ist jedoch nur ein erster Hinweis und sollte immer durch eine umfassende medizinische Untersuchung ergänzt werden.