Schweizer Frauenfußball: Debatte nach Testspiel-Niederlage gegen U15-Junioren
Das Ergebnis eines Testspiels der Schweizer Fußballnationalmannschaft der Frauen gegen eine U15-Juniorenmannschaft des FC Luzern hat in der Fußballwelt und in den sozialen Medien hohe Wellen geschlagen. Die deutliche 1:7-Niederlage der Schweizerinnen löste eine hitzige Debatte über die Wertigkeit des Frauenfußballs und die Sinnhaftigkeit solcher Vergleiche aus.
Aylin Yaren fordert Umdenken
Die ehemalige DFB-Junioren-Nationalspielerin Aylin Yaren (35), die aktuell für Viktoria Berlin in der zweiten Liga spielt, hat sich nun zu Wort gemeldet und fordert ein Ende von Testspielen zwischen Frauen- und Jungenteams. Auf ihrem Instagram-Kanal äußerte sie sich klar: „Solche Testspiele sollten gar nicht mehr stattfinden.“
Körperliche Unterschiede als entscheidender Faktor
Yaren, die 19 A-Länderspiele für die Türkei bestritt, begründet ihre Forderung mit den deutlichen körperlichen Unterschieden zwischen jungen Männern und Frauen. „Ich habe zig Spiele gegen Jungs gespielt. Ein Junge hat mehr Muskelmasse. Dadurch ist er schneller, hat einen besseren Antritt, ist kräftiger, robuster. Ein 14-, 15-jähriger kleiner Bubi ist uns physisch oft überlegen. Es ist sehr demotivierend.“
Die 52-malige Bundesliga-Stürmerin betont, dass der Frauenfußball immer noch mit dem Männerfußball verglichen werde, obwohl es klare körperliche Unterschiede gibt. „Es ist einfach Fakt, dass Männer uns Frauen körperlich überlegen sind. Sie brauchen den Ball nur geradeaus zu schießen, und sie sind uns zehn bis 15 Schritte voraus.“
Reaktionen und Kritik in den sozialen Medien
Das Testspiel und dessen Ergebnis lösten in den sozialen Medien eine Welle von Kommentaren aus, die teilweise misogyn und abwertend waren. Kritiker stellten die Professionalität und den Wert des Frauenfußballs infrage und spotteten über die Niederlage.
Der Schweizerische Fußballverband äußert sich
Der Schweizerische Fußballverband versuchte, die Angelegenheit herunterzuspielen und betonte, dass solche Testspiele in Bezug auf Intensität und Laufleistung den Länderspielen sehr nahekämen. Die Debatte um die Vergleichbarkeit von Frauen- und Männerfußball wird jedoch weitergehen.