Drogenbericht 2024: Leichter Rückgang, aber alarmierende Trends
Der neue Drogenbericht für 2024, vorgestellt von Bundesdrogenbeauftragten Hendrik Streeck (CDU), zeigt einen leichten Rückgang der Drogentoten in Deutschland. Im vergangenen Jahr starben 2137 Menschen an den Folgen ihres Drogenkonsums, 90 weniger als im Vorjahr. Trotz dieses Rückgangs gibt es besorgniserregende Entwicklungen, die besondere Aufmerksamkeit erfordern.
Anstieg bei jungen Konsumenten
Besonders alarmierend ist der Anstieg der Todesfälle bei jungen Konsumenten unter 30 Jahren um 14 Prozent. Hendrik Streeck betonte die Notwendigkeit, schneller, systematischer und konsequenter auf neue und gefährlichere Drogen zu reagieren. Die Risikobereitschaft junger Menschen, verschiedene Substanzen zu konsumieren und neue Dinge auszuprobieren, in Kombination mit der leichten Verfügbarkeit von Drogen, führt zu dieser besorgniserregenden Entwicklung.
Synthetische Opioide und neue psychoaktive Substanzen
Ein sprunghafter Anstieg wurde bei den Todesfällen in Zusammenhang mit synthetischen Opioiden verzeichnet. Die Zahl der Todesfälle stieg um 16 Prozent auf 342. Streeck führte diesen Anstieg auch auf das Opiumverbot der Taliban in Afghanistan zurück, wodurch synthetische Opioide aus dem Labor an dessen Stelle traten. Auch die Zahl der Drogentoten durch neue psychoaktive Substanzen wie Lachgas und K.-o.-Tropfen stieg um mehr als 70 Prozent auf 154.
"Quasi pandemische Dynamik"
Streeck warnte vor einer "quasi pandemischen Dynamik" mit einzelnen Ausbrüchen, neuen Substanzen, schneller Verbreitung und einer lückenhaften Datenlage. Er betonte, dass das System zu träge sei, um rechtzeitig zu reagieren. Wenn nicht gegengesteuert werde, drohe in wenigen Jahren eine Krise mit massiven gesundheitlichen und gesellschaftlichen Folgen.
- Schnellere Reaktion auf neue Drogen
- Systematische Präventionsmaßnahmen
- Konsequente Verfolgung von Drogenhandel
Fazit
Obwohl die Zahl der Drogentoten leicht gesunken ist, gibt es keinen Grund zur Entwarnung. Der Anstieg bei jungen Konsumenten und die Zunahme von Todesfällen durch synthetische Opioide und neue psychoaktive Substanzen erfordern dringende Maßnahmen. Es ist entscheidend, dass Prävention, Aufklärung und Suchthilfe verstärkt werden, um diese Entwicklung einzudämmen und die Gesundheit und Sicherheit der Bevölkerung zu schützen.