Litauen kämpft für den Schutz der Ostsee-Robben angesichts schwindender Eisflächen

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Die schwindenden Eisflächen in der Ostsee, eine Folge des Klimawandels, bedrohen die Robbenpopulation. Litauen hat sich dem Schutz dieser Tiere verschrieben und betreibt ein Rehabilitationszentrum in Klaipeda, um verwaiste oder geschwächte Robben aufzupäppeln und wieder in die Freiheit zu entlassen.

Robben in Not: Klimawandel gefährdet Nachwuchs

Die Ostsee, die von der Europäischen Union und Russland geteilt wird, friert immer seltener zu. Dies beraubt die Robben ihrer natürlichen Rückzugsorte, wo sie normalerweise ihre Jungen aufziehen. "Mütter sind gezwungen, an Land in hoher Konzentration mit anderen Robben zu brüten", erklärt Vaida Surviliene, Wissenschaftlerin an der Universität Vilnius. "Sie sind nicht in der Lage, ihre Jungen zu erkennen und verlassen sie oft deswegen."

Die Aufzucht an Land setzt die Jungtiere auch Menschen, anderen Wildtieren, rauen Männchen sowie einem höheren Krankheitsrisiko aus, so Arunas Grusas, Biologe im Zentrum.

Ein Zentrum für die Rettung der Robben

Arunas Grusas begann 1987 mit der Robbenpflege, als er den ersten Welpen in sein Büro im Klaipeda Sea Museum brachte. Aus dieser Initiative entstand das neue Rehabilitationszentrum, das 2022 gebaut wurde. "Wir haben ihnen beigebracht, sich selbst zu ernähren, sie an das Wasser gewöhnt – sie mussten sich mit dem Meer anfreunden, das sie praktisch sterbend an Land gespuckt hatte", sagt Grusas.

Die allerersten Jungtiere wurden in provisorischen Bädern untergebracht, die in einem Büro eingerichtet wurden. "Es war eine Sensation für uns, es gab damals praktisch keine Robben mehr", erinnert sich Grusas.

Die Wissenschaftler mussten lernen, wie man die Jungtiere wieder gesund pflegt. Zuerst wurden die Jungen mit flüssiger Nahrung versorgt, bevor sie auf feste Nahrung umgestellt wurden.

Einst vom Aussterben bedroht

In den späten 1980er Jahren waren die Robben fast ausgestorben – es gab nur noch etwa 4.000 bis 5.000 Tiere. Dank des Engagements von Naturschützern und Wissenschaftlern konnte die Population stabilisiert werden. Das Rehabilitationszentrum in Klaipeda spielt dabei eine wichtige Rolle, indem es verletzten und verwaisten Robben hilft, wieder in die Wildnis entlassen zu werden.

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