Elbe auf Rekordtief: Schifffahrt vor dem Aus?

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Die Elbe erlebt ein historisches Niedrigwasser, das die Zukunft der Schifffahrt auf dem Fluss in Frage stellt. Am Pegel der Strombrücke in Dömitz wurde ein Wasserstand von nur noch 44 Zentimetern gemessen, ein neuer Tiefststand, der den bisherigen Wert von 45 Zentimetern aus dem Sommer 2019 unterbietet.

BUND sieht Ende der Elbe als Güterverkehrsweg

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sieht angesichts der anhaltend niedrigen Pegelstände das Ende der Elbe als wichtigen Güterverkehrsweg gekommen. Bereits seit Ende Februar wurde die für die Binnenschifffahrt notwendige Fahrrinnentiefe von 1,40 Metern an über 120 Tagen im Jahr unterschritten. Mehr als 60 Tage lang lag der Wasserstand sogar unter einem Meter, und der Sommer hat gerade erst begonnen.

Klimawandel verschärft die Situation

„Güterschifffahrt auf der Elbe lohnt sich nicht mehr“, erklärt Felix Ekardt, Vorsitzender des sächsischen Landesverbands des BUND. Er betont, dass sich die klimatischen Bedingungen grundlegend verändert haben und Niedrigwasserperioden aufgrund der Erderwärmung deutlich zunehmen. Die Vertiefung der Elbe beschleunige zudem die Wasserableitung und verstärke die Dürre in der Region.

Auswirkungen auf die Wirtschaft

Laut BUND ist die Fahrrinnentiefe von 1,40 Metern mittlerweile in jedem Jahr über Monate hinweg nicht erreichbar. Dies erschwert planbare Transporte massiv, was zu sinkenden Frachtraten und einem historischen Rückgang bei den Umschlagmengen führt. Trotz Investitionen von rund 430 Millionen Euro zwischen 2013 und 2022 für Unterhalt und Ausbau der Wasserstraße hat sich die Lage nicht verbessert.

  • Sinkende Frachtraten
  • Rückgang der Umschlagmengen
  • Erschwerte Transportplanung

Umdenken in der Elbe-Politik gefordert

Der BUND kritisiert, dass weitere Baumaßnahmen ohne ausreichenden Wasserstand keine Verbesserung bringen, sondern Schäden an sensiblen Ökosystemen wie Auenwäldern verursachen. Ein Umdenken in der Elbe-Politik sei unausweichlich. Die Trockenheit legt auch die Schifffahrt im Hafen von Dömitz lahm, was die wirtschaftlichen Probleme der Region weiter verschärft.

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