Syrien: Waffenruhe in Suwaida brüchig – Eskalation zwischen Drusen und Beduinen?
Die Situation in der südsyrischen Provinz Suwaida bleibt angespannt, trotz der jüngst verkündeten Waffenruhe. Berichte über anhaltende Gefechte zwischen Drusen und sunnitischen Beduinen trüben die Hoffnung auf eine schnelle Deeskalation. Auch diplomatische Bemühungen, an denen die USA, Jordanien und Syrien beteiligt sind, scheinen die Lage bislang nicht beruhigen zu können.
Diplomatische Initiativen und brüchige Waffenruhe
Nach Angaben des jordanischen Außenministeriums bekräftigten die beteiligten Parteien bei den diplomatischen Gesprächen die Notwendigkeit weiterer Schritte zur Umsetzung der Feuerpause. Dazu zählen die Entsendung syrischer Sicherheitskräfte in die Provinz Suwaida, die Freilassung von Häftlingen und die Bereitstellung humanitärer Hilfe. Dennoch berichten Nachrichtenagenturen weiterhin von Gefechtslärm in der Provinzhauptstadt Suwaida, was die Wirksamkeit der Vereinbarung in Frage stellt.
Ursachen und Hintergründe des Konflikts
Die Kämpfe zwischen Drusen und sunnitischen Beduinen begannen vor etwa einer Woche. Unbestätigten Meldungen zufolge sind bereits fast 1000 Menschen getötet worden. Syriens Übergangspräsident Ahmed al-Sharaa appellierte in einer Fernsehansprache an die Bevölkerung und forderte einen sofortigen Waffenstillstand. Er dankte den Beduinen für ihr Verhalten, forderte sie aber gleichzeitig auf, sich an die Waffenruhe zu halten und die Anordnungen des Staates zu befolgen.
- Entsendung syrischer Sicherheitskräfte geplant
- Freilassung von Häftlingen als Teil der Vereinbarung
- Humanitäre Hilfe soll bereitgestellt werden
Es bleibt abzuwarten, inwieweit die syrische Zentralregierung die Waffenruhe gegenüber den bewaffneten Gruppen vor Ort durchsetzen kann. Die Regierung in Damaskus hat angekündigt, weitere Einheiten in die Region zu entsenden, nachdem es bereits zu Zusammenstößen zwischen Regierungstruppen und Drusen gekommen war.
Die Situation in Suwaida ist weiterhin fragil und die Bemühungen um eine dauerhafte Waffenruhe stehen vor großen Herausforderungen. Die humanitäre Lage in der Region verschärft sich zusehends, und eine politische Lösung des Konflikts ist derzeit nicht in Sicht.