Trigema-Chef Grupp: Suizidversuch und Altersdepression – Ein offener Brief an die Mitarbeiter
Die Nachricht schockierte Burladingen und darüber hinaus: Trigema-Patriarch Wolfgang Grupp (83) unternahm einen Suizidversuch. Der Grund: Altersdepression. In einem persönlichen Brief informierte er seine mehr als 1100 Mitarbeiter über seine Situation und appellierte an Betroffene, professionelle Hilfe zu suchen.
Offenheit als Zeichen der Stärke
Wolfgang Grupp, bekannt für seine enge Bindung zu seinen Mitarbeitern, sah es als seine Pflicht an, sie persönlich über seine gesundheitliche Situation zu informieren. „Ich bin im 84. Lebensjahr und leide an sogenannten Altersdepressionen. Da macht man sich auch Gedanken darüber, ob man überhaupt noch gebraucht wird“, schrieb Grupp in dem Brief, der exklusiv von BILD veröffentlicht wurde.
Die Reaktion der Trigema-Belegschaft
Seine Kinder, Bonita (35) und Wolfgang jr. (34), die das Unternehmen bereits 2024 übernommen hatten, beriefen eine Belegschaftsversammlung ein, um die Mitarbeiter über den Brief ihres Vaters zu informieren. Die Offenheit von Wolfgang Grupp wurde von vielen Mitarbeitern positiv aufgenommen.
Altersdepression: Ein wachsendes Problem
Die Altersdepression ist ein weit verbreitetes Problem, das oft unterschätzt wird. Studien zeigen, dass ein Viertel der Senioren unter Depressionen leidet. Einsamkeit, der Verlust von Partnern und Freunden sowie der Rückzug aus dem Berufsleben sind häufige Auslöser. Die Süddeutsche Zeitung berichtete kürzlich, dass Einsamkeit im Alter ein wesentlicher Faktor für Depressionen ist und dass bereits kleine Gesten helfen können, diese zu lindern.
Hilfe für Betroffene
Wolfgang Grupp appellierte in seinem Brief eindringlich an alle, die unter Depressionen leiden: „Meine Bitte an alle, die an Depressionen leiden: Suchen Sie professionelle Hilfe und begeben Sie sich in Behandlung.“ Es ist wichtig, das Thema Altersdepression zu enttabuisieren und Betroffenen den Zugang zu professioneller Hilfe zu erleichtern.
- Sprechen Sie mit Ihrem Arzt.
- Suchen Sie eine Selbsthilfegruppe.
- Nehmen Sie professionelle psychologische Hilfe in Anspruch.
Die Geschichte von Wolfgang Grupp zeigt, dass Offenheit und der Mut, über psychische Erkrankungen zu sprechen, ein wichtiger Schritt zur Bewältigung sind.