Rechtsextremismus in Spremberg: Bürgermeisterin schlägt Alarm
Die Stadt Spremberg in Brandenburg sieht sich mit einem wachsenden Problem des Rechtsextremismus konfrontiert. Bürgermeisterin Christine Herntier hat in einem eindringlichen Appell an die Öffentlichkeit auf den zunehmenden Einfluss der neonazistischen Kleinstpartei "Der Dritte Weg" hingewiesen. Bürger berichten von Verzweiflung und Angst.
Neonazi-Propaganda im Stadtbild
Bereits im Frühsommer fielen Reisenden am Bahnhof Spremberg großflächige Plakate und Sticker der Partei "Der Dritte Weg" auf, die Parolen wie "Deutschland den Deutschen" oder "Nazikiez" verbreiteten. Die Stadt, die als Perle der Lausitz gilt, wird seit Monaten mit rechtsextremen Inhalten konfrontiert, die teilweise auch Bezüge zum Fußball-Drittligisten Energie Cottbus aufweisen.
Hilferuf der Bürgermeisterin
In einem offenen Brief an die Bürger hat Bürgermeisterin Herntier ihre Sorge über die Entwicklung zum Ausdruck gebracht. Sie berichtete von Bürgern, die sich hilfesuchend an sie wenden und fragen, ob sie wegziehen sollen. Der Brandenburger Innenminister René Wilke hat der Stadt Unterstützung durch den Verfassungsschutz zugesagt.
- Ein Termin mit dem Verfassungsschutz vor Ort soll die Situation analysieren.
- Die Prävention an Schulen soll gestärkt werden, insbesondere im Bereich der Medienbildung, um Radikalisierung entgegenzuwirken.
Reaktionen und Maßnahmen
Innenminister Wilke lobte das Vorgehen der Bürgermeisterin, das Problem öffentlich zu machen, anstatt es zu ignorieren. Er betonte die Notwendigkeit eines Schulterschlusses aller Beteiligten, um die Situation zu bewältigen. Es brauche konkrete Maßnahmen, um gegen die Radikalisierung vorzugehen, insbesondere bei Jugendlichen, die zunehmend online stattfindet.
Die Situation in Spremberg zeigt, wie wichtig es ist, rechtsextremen Tendenzen frühzeitig entgegenzutreten und die Zivilgesellschaft zu stärken. Die Unterstützung durch den Verfassungsschutz und die verstärkte Präventionsarbeit sind wichtige Schritte, um die Demokratie und den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Spremberg zu schützen.