Südtirol am Limit: Drehkreuz-Streit um Seceda eskaliert wegen Übertourismus
Südtirol, ein beliebtes Urlaubsziel, erlebt derzeit eine hitzige Debatte um Übertourismus. Im Fokus steht die Seceda, ein Berg in Gröden, der besonders bei Touristen beliebt ist. Anwohner klagen über die negativen Auswirkungen des Massentourismus, wie überfüllte Wanderwege, Müll und zertrampelte Wiesen.
Drehkreuz als Symbol des Protests
Ein Drehkreuz an einem Wanderweg zur Seceda hat sich zum Symbol dieser Auseinandersetzung entwickelt. Grundbesitzer haben es errichtet, um den Ansturm von Touristen einzudämmen, die vor allem für Selfies an einem beliebten Aussichtspunkt Schlange stehen. Von dort aus bietet sich ein atemberaubender Blick auf die Geislergruppe.
Die Aktion der Grundbesitzer stieß auf gemischte Reaktionen. Während einige Verständnis für ihren Protest äußern, kritisieren andere die Gebühr von fünf Euro, die nun von Touristen für den Zugang zum Fotopunkt erhoben wird. Kinder und Einheimische sind von dieser Regelung ausgenommen.
Hintergrund des Konflikts
Der Übertourismus in Südtirol ist kein neues Problem. Die Anwohner fühlen sich von der Politik im Stich gelassen. Obwohl es viele Erklärungen gegeben habe, sei nichts Konkretes geschehen, um die Grundbesitzer zu unterstützen, so einer der Betroffenen gegenüber der Zeitung Alto Adige.
Zusätzlich befeuert wurde der Hype um die Seceda, nachdem Apple das Bergpanorama als Bildschirmhintergrund auswählte. Dies führte zu einem weiteren Anstieg der Touristenzahlen und verschärfte die Situation vor Ort.
Die Zukunft des Tourismus in Südtirol
Die Debatte um das Drehkreuz an der Seceda verdeutlicht die Notwendigkeit einer nachhaltigen Tourismusstrategie für Südtirol. Es gilt, die Interessen der Einheimischen und den Schutz der Natur in Einklang zu bringen. Ob Gebühren für Wanderwege eine geeignete Lösung sind, ist fraglich. Es bedarf kreativerer und umfassenderer Konzepte, um den Übertourismus in den Griff zu bekommen und die Schönheit Südtirols für zukünftige Generationen zu bewahren.