Unterhaltsvorschuss: Kosten steigen auf 3,2 Milliarden Euro!
Die finanzielle Belastung durch den Unterhaltsvorschuss für Alleinerziehende in Deutschland steigt weiter. Im vergangenen Jahr zahlten Bund und Länder rund 3,2 Milliarden Euro an Unterhaltsvorschuss aus. Das geht aus aktuellen Daten des Bundesfamilienministeriums hervor. Im Vergleich zum Vorjahr 2023, in dem die Zahlungen bei knapp 2,7 Milliarden Euro lagen, bedeutet dies einen Anstieg von rund 551 Millionen Euro.
Was ist der Unterhaltsvorschuss?
Der Unterhaltsvorschuss ist eine staatliche Leistung, die Alleinerziehende beantragen können, wenn der andere Elternteil keinen oder nicht ausreichend Unterhalt für das Kind zahlt. Der Staat springt dann ein und leistet Vorauszahlungen. Ziel ist es, die finanzielle Situation von Alleinerziehenden zu entlasten und sicherzustellen, dass Kinder ihren grundlegenden Bedarf decken können.
Rückgriffsquote weiterhin niedrig
Obwohl der Staat versucht, die ausgezahlten Beträge von den unterhaltspflichtigen Elternteilen zurückzufordern, gelingt dies nur in einem geringen Teil der Fälle. Die sogenannte Rückgriffsquote lag 2024 bei lediglich 17 Prozent, was etwa 545 Millionen Euro entspricht. Dies bedeutet, dass ein Großteil der Kosten letztendlich von Bund und Ländern getragen wird. Der Bund übernimmt dabei 40 Prozent der Kosten.
Geplante Maßnahmen gegen Unterhaltssäumige
Die Koalition plant, härtere Maßnahmen gegen Elternteile zu ergreifen, die ihren Unterhaltsverpflichtungen nicht nachkommen. Im Gespräch sind unter anderem strengere Strafen, wie beispielsweise der Entzug des Führerscheins. Zudem soll das Kindergeld künftig nur noch zur Hälfte auf den Unterhaltsvorschuss angerechnet werden. Derzeit wird es vollständig abgezogen. Es bleibt abzuwarten, wann und in welcher Form diese Pläne umgesetzt werden.
Armutsrisiko für Alleinerziehende
Alleinerziehende sind einem erhöhten Armutsrisiko ausgesetzt. Laut einer Studie der Bertelsmann Stiftung gelten vier von zehn alleinerziehenden Familien als armutsgefährdet. Die steigenden Kosten für den Unterhaltsvorschuss unterstreichen die Notwendigkeit, Alleinerziehende stärker zu unterstützen und die Durchsetzung von Unterhaltsansprüchen zu verbessern.