Netanjahus "Groß-Israel"-Vision löst Proteste in arabischen Ländern aus

Netanjahus Netanjahus "Groß-Israel"-Vision löst Proteste in arabischen Ländern aus

Die Unterstützung des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu für die Vision eines „Groß-Israel“ hat in mehreren arabischen Ländern Empörung ausgelöst. Von Ägypten bis Jordanien stießen Netanjahus Äußerungen in einem Interview auf scharfe Kritik und wurden als „Eskalation“ und „Bedrohung der Souveränität“ der Staaten der Region verurteilt.

Der Begriff „Groß-Israel“ bezieht sich auf die biblischen Grenzen aus der Zeit des Königs Salomon und umfasst neben dem Westjordanland auch Teile israelischer Nachbarländer wie Jordanien, Libanon und Syrien. In einem Interview mit dem Fernsehsender I24 News bejahte Netanjahu die Frage, ob er der „Vision“ eines „Groß-Israel“ anhänge, zweimal mit „Genau.“ Ultranationalistische Israelis streben die Besetzung dieser Gebiete aus biblischer Zeit an.

Reaktionen aus der arabischen Welt

Das ägyptische Außenministerium forderte eine „Klarstellung“ von Israel und warnte vor „Provokation zur Instabilität, Zurückweisung der Friedensoption in der Region“ sowie einer „Eskalation“. Das jordanische Außenministerium prangerte eine „gefährliche provokative Eskalation und eine Bedrohung der Souveränität des Landes“ an. Auch der Irak warf Israel am Donnerstag „expansionistische Bestrebungen“ vor und sprach von „Provokation“.

Saudi-Arabien wies ebenfalls „Besiedlungsprojekte und Expansionsideen durch die israelischen Besatzungsbehörden“ zurück und hob das Recht der Palästinenser auf einen eigenen Staat hervor. Bereits im Februar hatten mehrere arabische Länder Netanjahus Vorschlag kritisiert, einen palästinensischen Staat auf saudiarabischem Staatsgebiet zu errichten.

Weitere innenpolitische Spannungen

Parallel zu den internationalen Reaktionen treibt Netanjahus Finanzminister weitreichende Siedlungspläne voran, was die Spannungen weiter verschärft. Die aktuelle Situation droht, die ohnehin fragile Lage in der Region weiter zu destabilisieren.

Die Frage ist, wie die internationale Gemeinschaft auf diese Entwicklungen reagieren wird und welche Auswirkungen dies auf den Friedensprozess im Nahen Osten haben wird.

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