Erdbeben erschüttert Athen: Bewohner fliehen ins Freie
Ein Erdbeben der Stärke 5,2 hat in der Nacht zum Dienstag die griechische Hauptstadt Athen und umliegende Gebiete erschüttert. Viele Menschen wurden aus dem Schlaf gerissen, und in Küstenorten wie Nea Styra auf der Insel Euböa kam es zu panikartigen Reaktionen. Bewohner flüchteten auf die Straßen und verbrachten die Nacht im Freien, aus Angst vor Nachbeben.
Epizentrum nahe Nea Styra
Das Epizentrum des Bebens lag etwa vier Kilometer vor dem bekannten Badeort Nea Styra, im Südwesten von Euböa, wie das Institut für Geodynamik des Nationalen Observatoriums Athens mitteilte. Die Tiefe des Erdbebenherds betrug rund elf Kilometer. Glücklicherweise gab es zunächst keine Berichte über Verletzte oder größere Schäden.
Seismologen geben Entwarnung
Griechische Seismologen gaben am Morgen Entwarnung. Laut Efthymios Lekkas, dem Präsidenten der griechischen Gesellschaft für Erdbeben und Seismologie, bestehe kein Grund zur Sorge, da in der Region normalerweise keine sehr starken Erdbeben auftreten. Er vermutet, dass es sich bei dem Beben um das Hauptbeben gehandelt habe, betonte aber, dass die weitere Entwicklung der seismischen Aktivität beobachtet werden müsse.
Griechenland: Erdbebengebiet
Griechenland liegt in einer seismisch aktiven Zone Europas, an der Grenze zwischen der eurasischen und der afrikanischen Erdplatte. Das Land erlebt jährlich Tausende von kleineren Beben, die meist keine Schäden verursachen. Besonders gefährdet sind die Regionen um Kreta, die Ionischen Inseln und die Ägäis.
Das schwerste Erdbeben der griechischen Geschichte ereignete sich 1953 auf den Ionischen Inseln und forderte Hunderte Todesopfer und verursachte immense Zerstörungen. Seither wurden die Bauvorschriften in Griechenland verschärft.
Die Athener Region hat in den letzten Jahren bereits andere Herausforderungen gemeistert, darunter die verheerenden Waldbrände von 2022. Der Wiederaufbau der betroffenen Gebiete ist weiterhin im Gange.