Tschetschenien: Berichte über Tod einer Erzieherin und Kadyrows Gesundheitszustand

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Aktuelle Berichte aus Tschetschenien werfen ein düsteres Licht auf die Menschenrechtslage und den Gesundheitszustand von Machthaber Ramsan Kadyrow.

Tod einer Erzieherin in Polizeigewahrsam

Schowda Schamajewa, eine 37-jährige Erzieherin aus dem tschetschenischen Dorf Sernowodskoje, ist Berichten zufolge in Polizeigewahrsam gestorben. Unbestätigten Gerüchten zufolge könnte sie Opfer eines sogenannten 'Ehrenmordes' geworden sein. Schamajewa wurde am 5. September festgenommen und starb vermutlich in Polizeigewahrsam. Ihr Leichnam wurde ihren Angehörigen übergeben und wies laut unabhängigen Medien wie Caucasian Knot und der Oppositionsbewegung NIYSO Anzeichen eines gewaltsamen Todes auf.

Nach diesen Berichten wurden Nachbarn der Verstorbenen angewiesen, die Beerdigung 'ohne unnötiges Aufsehen' zu organisieren. Caucasian Knot veröffentlichte den Inhalt von Audiobotschaften auf Tschetschenisch, in denen die Beerdigung angekündigt wurde. Lokale Bewohner berichteten Caucasian Knot, dass Schamajewa infolge von Folter auf der Polizeistation gestorben sei. Die Gründe für ihre Festnahme sind unklar. In lokalen Chatgruppen kursieren Gerüchte, dass ihr Auto angeblich für den Transport von Drogen verwendet worden sei.

Kadyrows Gesundheitszustand verschlechtert sich angeblich

Der Gesundheitszustand des tschetschenischen Machthabers Ramsan Kadyrow hat sich Berichten zufolge in den letzten Monaten deutlich verschlechtert. Er soll auf Dialyse angewiesen sein und einen Nephrostomiebeutel benötigen. Das russische unabhängige Medium Novaya Gazeta Europe berichtete über Kadyrows gesundheitliche Veränderungen. Demnach wurde Kadyrows sich verschlechternder Zustand besonders im August deutlich, als in Tschetschenien traditionell Gedenkveranstaltungen für seinen Vater Achmat Kadyrow stattfinden.

Kadyrow postete am 1. August ein Video in den sozialen Medien, das ihn beim Training auf einem Heimtrainer zeigt, und räumte ein, er habe 'den Sport vernachlässigt'. Eine solche Aussage steht im Gegensatz zu seinen früheren Erklärungen über seine 'robuste Gesundheit'. Am 20. August wiederholte er das Eingeständnis, als er UFC-Champion Chamsat Tschimajew empfing. Obwohl Kadyrow weiterhin an Zeremonien und Eröffnungen teilnahm, wurde seine Beteiligung eingeschränkter. So erschien er beispielsweise nicht bei einem Bankett anlässlich eines internationalen Spezialkräfte-Turniers, sondern schickte stattdessen seinen Sohn Adam.

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