Polizeiruf 110: Amoklauf in Magdeburg – Kritik und Hintergründe
Der neueste „Polizeiruf 110“ aus Magdeburg, mit dem Titel „Sie sind unter uns“, thematisiert auf erschreckende Weise einen Amoklauf an einer Schule. Der 17-jährige Jeremy, gespielt von Mikke Rasch, eröffnet das Feuer auf Lehrer und Mitschüler. Kommissarin Brasch (Claudia Michelsen) versucht, die Situation zu entschärfen, während ihre Kollegen im Zimmer des Täters rechtsextreme Literatur finden. Doch das Motiv bleibt zunächst im Dunkeln.
Die Handlung: Ein Albtraum wird Realität
Der Film zeigt beklemmende Bilder von Schülern und Lehrern in Todesangst. Jeremy, der sich von der Welt ungerecht behandelt fühlt, bewaffnet sich und dringt in seine Schule ein. Er erschießt den Direktor, dessen Stellvertreterin und den Mathelehrer. Die Sekretärin alarmiert die Polizei, und Jeremy verschanzt sich mit einer Klasse. Kommissarin Brasch eilt als Erste zum Tatort und versucht, den Täter zu stoppen.
Kritik und Analyse
Im Gegensatz zu anderen Produktionen, die sich mit dem Thema Amoklauf auseinandersetzen, bleibt die Aggression des Täters lange Zeit diffus. Die Gründe für seine Tat werden nur angedeutet: Isolation, Kontakt mit Verschwörungsmythen. Der Film zeigt jedoch auch die personellen und psychologischen Verstrickungen, die zu dem Massaker geführt haben.
Besonders gelobt wird die schauspielerische Leistung von Mikke Rasch, der den Außenseiter Jeremy überzeugend verkörpert. Seine Weichheit und Durchlässigkeit machen die Tat umso unfassbarer. Die klaustrophobischen Einstellungen verstärken das Gefühl der Angst und Bedrohung.
- Die Regie setzt auf beklemmende Bilder und eine realistische Darstellung der Ereignisse.
- Die schauspielerischen Leistungen sind durchweg überzeugend.
- Der Film regt zur Diskussion über die Ursachen von Gewalt und die Rolle der Gesellschaft an.
Alles in allem ist der „Polizeiruf 110: Sie sind unter uns“ ein spannender und beklemmender Krimi, der ein wichtiges Thema aufgreift und zum Nachdenken anregt.