Putin offen für Gespräch mit Merz: Warnung vor Taurus-Lieferung
Wladimir Putin hat sich beim St. Petersburger Internationalen Wirtschaftsforum (SPIEF) zu verschiedenen Themen geäußert, darunter auch zu möglichen Gesprächen mit Bundeskanzler Friedrich Merz. Laut der staatlichen Agentur Tass fand diese Fragerunde bereits zum neunten Mal statt.
Bereitschaft zu Gesprächen mit Merz
Auf die Frage der Nachrichtenagentur dpa, ob er zu einem Gespräch mit Kanzler Friedrich Merz (CDU) bereit wäre, antwortete Putin: "Wir sind immer dafür offen", falls dieser den Kontakt suche. Bisher hat es seit Merz' Amtsantritt keinen direkten Kontakt zwischen den beiden Politikern gegeben. Merz hatte jedoch wiederholt eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg gefordert.
Warnung vor Taurus-Lieferungen
Gleichzeitig warnte Putin vor schwerwiegenden Konsequenzen für die deutsch-russischen Beziehungen im Falle einer Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine. Er argumentierte, dass für den Einsatz dieser Waffen deutsche Offiziere erforderlich wären, was einer direkten Beteiligung deutscher Soldaten an Angriffen auf russisches Territorium gleichkäme. Es ist jedoch anzumerken, dass der Taurus auch in den Armeen Schwedens und Spaniens zum Einsatz kommt, ohne dass deutsche Soldaten involviert sind.
Putin betonte, dass Russland eine Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern als direkte Beteiligung am Krieg werten würde. Seiner Ansicht nach benötige die Ukraine westliche Satellitendaten und die Unterstützung deutscher Soldaten, um die Flugkörper effektiv einzusetzen. Diese Behauptung steht im Widerspruch zu der Tatsache, dass andere europäische Staaten, wie Schweden und Spanien, diese Waffe ebenfalls nutzen, ohne auf deutsche Unterstützung angewiesen zu sein.
Russische Sichtweise auf Neutralität
Putin äußerte auch die Ansicht, dass Deutschland und andere europäische Staaten aus russischer Sicht nicht neutral seien. Grundsätzlich sei seine Regierung jedoch offen für Gespräche mit Europa.