Putin droht Ukraine mit weiteren Eroberungen: "Ganze Ukraine ist unser"
Der russische Präsident Wladimir Putin hat bei einem Auftritt auf dem Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg der Ukraine erneut mit weiteren Eroberungen gedroht und dabei die Souveränität des Landes infrage gestellt. Laut Putin seien Russen und Ukrainer ein Volk. "In dem Sinn ist die ganze Ukraine unser", sagte er unter dem Applaus der Anwesenden.
Auf die Frage, inwieweit er die Ukraine erobern wolle, antwortete Putin, wo der Fuß eines russischen Soldaten stehe, gehöre dies Russland. Putin stellt regelmäßig das Existenzrecht der Ukraine in Frage und bezeichnet sie als "künstlichen" Staat.
Annexionen und Maximalforderungen
Im andauernden Angriffskrieg hat Russland bereits die ukrainischen Gebiete Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson annektiert, jedoch keines der Gebiete vollständig erobert. Russland drohte zuletzt damit, dass weitere Regionen folgen könnten, sollte die Ukraine den russischen Maximalforderungen für ein Kriegsende nicht zustimmen.
Drohung gegen Sumy
Putin konkretisierte diese Drohung, indem er erstmals die mögliche Eroberung der ukrainischen Gebietshauptstadt Sumy im Nordosten des Landes erwähnte. "Wir haben nicht das Ziel, Sumy einzunehmen, aber im Prinzip schließe ich das nicht aus", sagte er. In der Region Sumy ist die russische Armee in der Offensive und hat in den letzten Wochen mehrere Dörfer erobert. Die Front liegt knapp 20 Kilometer vor der Stadt.
Die Einnahme einer Gebietshauptstadt gelang Russland seit Beginn der Invasion im Februar 2022 nur einmal, beim Angriff auf Cherson in den ersten Kriegstagen. Die Situation bleibt angespannt und die Drohungen Putins nähren die Sorge vor einer weiteren Eskalation des Konflikts.