Migranten-Boote: Französische Polizei greift durch – Neue Taktiken?

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Die französische Polizei hat an einem Strand südlich von Boulogne überraschend in die Wellen eingegriffen und ein mit Migranten besetztes Schlauchboot mit Messern zerstört. Dieser Vorfall wirft Fragen nach einer möglichen Änderung der Taktik im Umgang mit der steigenden Zahl von Migrantenüberfahrten nach Großbritannien auf.

Normalerweise dürfen französische Polizisten das Meer nicht betreten, um keine Risiken einzugehen. Doch in diesem Fall zogen sich die Beamten ihre Schutzausrüstung aus und zerstachen das Boot, das sich gefährlich in den Wellen befand. Alle Insassen konnten sich in Sicherheit bringen.

Die britische Regierung begrüßte den Vorfall als "bedeutenden Moment". Es gibt Spekulationen, dass Frankreich unter dem Druck steht, die Überfahrten zu stoppen. Die Polizei betonte jedoch gegenüber der BBC, dass es keine neuen Taktiken gibt und die Sicherheit weiterhin Priorität hat. Eingriffe sind nur erlaubt, wenn unmittelbare Lebensgefahr besteht.

Frankreich erwägt nun den Einsatz von Patrouillenbooten, um die "Taxi-Boote" vor der vollständigen Beladung abzufangen, anstatt aggressivere Interventionen am Strand zu genehmigen.

Migranten unbeeindruckt von neuen Maßnahmen

Trotz der geplanten Maßnahmen zur Abschreckung zeigen sich Migranten in Frankreich weiterhin entschlossen, nach Großbritannien zu gelangen. Viele leben unter prekären Bedingungen in provisorischen Lagern und sehen keine andere Möglichkeit.

Die französische Regierung erwägt auch, die Polizei oder Küstenwache in seichten Gewässern eingreifen zu lassen, um die sogenannten Taxi-Boote zu stoppen. Dennoch bleiben viele Migranten unbeeindruckt.

Mehr als 18.500 Menschen haben im Jahr 2025 bereits mit kleinen Booten Großbritannien erreicht – ein Rekordwert für das erste Halbjahr. Die Situation bleibt angespannt und die Suche nach humanen und effektiven Lösungen geht weiter.

Kritik an der Vorgehensweise

Der Flüchtlingsrat kritisiert die aktuelle Strategie und warnt davor, dass sie Schmugglerbanden zu immer größeren Risiken verleitet, was zu einer steigenden Zahl von Todesfällen im Ärmelkanal führt.

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