Elfmeter-Drama bei der Frauen-EM: Warum so viele Fehlschüsse?
Die Frauen-EM 2025 in Europa ist geprägt von einem unerwarteten Phänomen: einer auffallend hohen Anzahl verschossener Elfmeter. Von 25 Versuchen fanden nur 12 den Weg ins Netz – eine Quote von lediglich 48 Prozent. Normalerweise liegt die Erfolgsquote bei Elfmetern im Fußball bei etwa 75 Prozent. Diese Diskrepanz wirft Fragen auf und sorgt für Gesprächsstoff unter Experten und Fans.
Nervosität und Druck als Ursachen?
Besonders augenfällig war die Häufung von Fehlschüssen im Viertelfinale. Selbst Weltfußballerinnen wie Alexia Putellas von Spanien scheiterten vom Punkt. Ihr Schuss im Spiel gegen die Schweiz war zu zentral platziert und somit eine leichte Beute für Torhüterin Livia Peng. Auch Mariona Caldentey vergab einen Elfmeter für Spanien, was das Spiel unnötig spannend machte.
Aitana Bonmati, ebenfalls eine spanische Weltklasse-Spielerin, äußerte Verständnis für ihre Teamkolleginnen. Sie vermutet Müdigkeit und den Druck der gegnerischen Fans als mögliche Gründe für die schwache Elfmeterquote. „Das sind schwierige Momente, wir haben schon viele Spiele gespielt und sind müde“, erklärte Bonmati im Interview mit der Sportschau.
Ein generelles Problem oder Einzelfälle?
ARD-Expertin Almuth Schult warnt davor, die Situation zu verallgemeinern. Dennoch bleibt die Tatsache bestehen, dass die Quote deutlich unter dem Durchschnitt liegt. Auch Top-Stürmerinnen wie Ada Hegerberg aus Norwegen hatten mit Elfmetern zu kämpfen und vergaben gleich zwei Versuche.
Ein Lichtblick in dieser Hinsicht ist Sjoeke Nüsken von Deutschland, die ihren Elfmeter gegen Dänemark sicher verwandelte. Ob dies ein Zeichen für die traditionelle Nervenstärke der deutschen Mannschaft bei Elfmetern ist, bleibt abzuwarten.
- Hohe Fehlschussquote: Nur 48% der Elfmeter wurden verwandelt.
- Druck und Müdigkeit: Mögliche Ursachen für die schwache Leistung.
- Individuelle Fehler: Selbst Weltfußballerinnen scheitern vom Punkt.