Anna Netrebko: Proteste gegen Auftritt in Berlin – Gergijew-Konzert abgesagt

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Der Auftritt der russischen Opernsängerin Anna Netrebko am kommenden Montag (21. Juli) im Rahmen des Classic Open Air auf dem Berliner Gendarmenmarkt sorgt für Kontroversen. Während einige den Auftritt gespannt erwarten, gibt es massive Kritik an der Buchung. Der Grund: Netrebko steht seit Jahren wegen ihrer Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin und ihrer zögerlichen Distanzierung vom russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine in der Kritik.

Der Verein „Vitsche“, der sich für die Ukraine einsetzt, fordert seit Wochen die Absage des Konzerts. In einem offenen Brief an Berlins Regierenden Bürgermeister Kai Wegner wirft der Verein Netrebko vor, das Regime Putins unterstützt zu haben. Als Belege werden unter anderem eine Wahlempfehlung für Putin aus dem Jahr 2012 und die Feier ihres 50. Geburtstags im Kreml im Beisein des Diktators angeführt. Für Montagabend ist eine Demonstration gegen den Auftritt angekündigt.

Proteste und Kritik an Netrebko

Die Kritiker werfen Netrebko vor, ihre Verurteilung des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine erst spät und nach mehrfacher Aufforderung ausgesprochen zu haben. Der Verein „Vitsche“ sieht in der Entscheidung, Netrebko eine Bühne zu bieten, eine „moralische Verantwortungslosigkeit“.

Absage eines Konzerts von Waleri Gergijew in Italien

Auch der kremlnahe Dirigent Waleri Gergijew sieht sich mit ähnlichen Vorwürfen konfrontiert. Sein geplantes Konzert in einem Schloss nahe Neapel wurde nach heftiger Kritik abgesagt. Die Direktion des Königspalasts von Caserta befürchtete Protestaktionen. Gergijew, der als Vertrauter Putins gilt, sollte im Rahmen des Musikfestivals "Un'Estate da Re" auftreten. Die Ankündigung des Konzerts hatte bereits breite Kritik ausgelöst, unter anderem vom italienischen Kulturministerium und von Julia Nawalnaja, der Witwe des verstorbenen russischen Oppositionellen Alexej Nawalny. Zuvor hatten bereits die Münchner Philharmoniker und die Mailänder Scala die Zusammenarbeit mit Gergijew beendet.

Die Fälle von Netrebko und Gergijew verdeutlichen die anhaltende Sensibilität und die kontroversen Diskussionen rund um Künstler, die als Putin-nah gelten, insbesondere im Kontext des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine.

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