Sommerferien-Streit: Bayern beharrt auf spätem Termin – Umfrage zeigt anderes Bild

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Die bayerischen Sommerferien sind seit Jahren ein Streitthema. Während die meisten Bundesländer ihre Ferienzeiten rotieren, halten Bayern und Baden-Württemberg traditionell am spätesten Termin fest. Nun hat sich der ehemalige bayerische Kultusminister Hans Maier in die Debatte eingeschaltet und die Darstellung von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) widersprochen, wonach der späte Ferienstart ein bayerisches Privileg sei.

Ein "Opfer" statt eines Privilegs?

Laut Maier sei der späte Termin historisch betrachtet vielmehr ein "Opfer". Als ehemaliger Präsident der Kultusministerkonferenz (KMK) war Maier maßgeblich an der Festlegung des bis heute gültigen Ferienterminsystems beteiligt. Die aktuelle Regelung stammt aus dem Jahr 1971 und sieht vor, dass die Bundesländer zeitversetzt in die Sommerferien starten. Nur Bayern und Baden-Württemberg bilden eine Ausnahme und beginnen ihre Ferien meist erst Ende Juli oder Anfang August.

Um dieses vermeintliche "Privileg" gibt es seit Jahren immer wieder Diskussionen. Maier betont jedoch, dass der späte Termin in Bayern nichts mit Privilegien oder Starrköpfigkeit zu tun habe.

Mehrheit für Rotation der Ferientermine

Eine aktuelle Umfrage des ZDF-Politbarometers zeigt, dass die Mehrheit der Bundesbürger eine Änderung der Sommerferienregelung befürwortet. 62 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass auch Bayern und Baden-Württemberg an der Rotation der Ferientermine teilnehmen sollten. Nur 26 Prozent plädieren für eine Beibehaltung der aktuellen Ausnahme.

NRW-Bildungsministerin Dorothee Feller hatte kürzlich ebenfalls eine Änderung der Sommerferienregelung gefordert und argumentiert, dass die Begründung, bayerische Schulkinder müssten in den Ferien bei der Ernte helfen, nicht mehr zeitgemäß sei. Offiziell wird der Ferientermin in Bayern inzwischen mit dem zeitlichen Abstand zu den Pfingstferien begründet.

Söder bleibt stur

Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hält jedoch an der traditionellen Regelung fest. "Wir haben unseren Ferienrhythmus, der ist sozusagen fest in der DNA der Bayern drin", sagte Söder. Er sei bereit, dass Baden-Württemberg seine Ferien mit Nordrhein-Westfalen tausche, aber Bayern werde daran nicht teilnehmen.

Die Debatte um die Sommerferien in Bayern dürfte also weitergehen, trotz des Widerstands aus der Bevölkerung und der Forderungen nach einer gerechteren Verteilung der Ferientermine.

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