Doris Gercke, Schöpferin von Bella Block, mit 88 Jahren gestorben
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Die deutsche Krimiautorin Doris Gercke, bekannt für ihre Figur der ZDF-Kommissarin Bella Block, ist im Alter von 88 Jahren gestorben. Ihr Verlag, der Argument Verlag mit Sitz in Hamburg, bestätigte die traurige Nachricht unter Berufung auf die Familie der Autorin. Gercke verstarb am 25. Juli in ihrer Wahlheimat Hamburg.
Vom Roman zum Fernsehhit
Doris Gercke, geboren 1937 in Greifswald, erlangte 1988 mit ihrem ersten Roman "Weinschröter, du musst hängen" großen Erfolg. Das Buch wurde 1993 vom ZDF verfilmt, mit Hannelore Hoger in der Hauptrolle als Bella Block. Hoger verkörperte die unkonventionelle Kommissarin bis zum Ende der erfolgreichen Fernsehreihe im Jahr 2018. Insgesamt wurden 38 Folgen von "Bella Block" gedreht.
Gercke verkaufte später die Rechte an der Filmfigur, blieb aber mit Hannelore Hoger, die im Dezember 2024 verstarb, eng befreundet. Ihre Bella Block Romane zeichneten sich durch eine düstere Atmosphäre, alltägliche Gewalt und Sexismus aus.
Mehr als nur Krimis
Neben ihren Kriminalromanen schrieb Doris Gercke auch Kinder- und Jugendbücher sowie Lyrik. Sie war zudem politisch engagiert, setzte sich für die Friedensbewegung ein und kritisierte neofaschistische Tendenzen. Gercke war Mitbegründerin des Netzwerks HERland: Feministischer Realismus in der Kriminalliteratur.
Inspiration und Stil
Gercke ließ sich nach eigenen Angaben von Autoren wie Raymond Chandler und dem schwedischen Autorenduo Maj Sjöwall und Per Wahlöö inspirieren. Ihre Kriminalromane dienten ihr als Mittel, dichte und teilweise ironisch gebrochene Milieuschilderungen zu entwerfen.
- "Moskau, meine Liebe" (1989)
- "Kinderkorn" (1991)
- "Schweigen oder Sterben" (2007)
- "Zwischen Nacht und Tag" (2012)
Doris Gercke hinterlässt ein vielfältiges Werk und wird nicht nur als Krimiautorin, sondern auch als engagierte und vielseitige Persönlichkeit in Erinnerung bleiben.