Klimaanlagen-Boom in Deutschland: Produktion und Import steigen rasant

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Die Nachfrage nach Klimaanlagen in Deutschland steigt sprunghaft an. Angesichts immer heißerer Sommer verzeichnet die Klimaanlagen-Industrie einen deutlichen Aufschwung. Sowohl die Produktion im Inland als auch der Import von Kühlgeräten haben in den letzten Jahren erheblich zugenommen.

Produktionssteigerung um 75 Prozent

Laut dem Statistischen Bundesamt ist die Herstellung von Klimaanlagen in Deutschland in den vergangenen fünf Jahren um beeindruckende 75 Prozent gestiegen. Im Jahr 2024 wurden 317.000 Geräte produziert, was einem Produktionswert von rund 1,5 Milliarden Euro entspricht.

Importe verdoppelt

Auch die Importzahlen von Klimaanlagen haben sich deutlich erhöht. Im vergangenen Jahr wurden Kühlgeräte im Wert von rund 950 Millionen Euro aus dem Ausland beschafft – doppelt so viel wie noch vor fünf Jahren. Hauptlieferant ist Italien, aus dem rund ein Viertel der importierten Geräte stammt. China folgt mit etwa 14 Prozent, Schweden mit rund zehn Prozent.

Hitzewellen befeuern die Nachfrage

Der Anstieg der Klimaanlagen-Nutzung in Deutschland ist wenig überraschend. Die Sommer werden immer heißer, und auch diese Woche werden extreme Temperaturen erwartet. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) prognostiziert für die Wochenmitte den Höhepunkt der Hitzewelle mit schwülheißen 31 bis 38 Grad.

Klimafreundliches Kühlen: Ist das möglich?

Trotz der steigenden Beliebtheit von Klimaanlagen gibt es in Deutschland nach wie vor Skepsis. Viele Verbraucher sorgen sich um die hohen Stromkosten und die Umweltbelastung. Experten warnen, dass Klimaanlagen den Klimawandel beschleunigen können. Uwe Franzke, Geschäftsführer beim Institut für Luft- und Kältetechnik (ILK) in Dresden, betont, dass Klimaanlagen in Südeuropa, Asien oder den USA längst zum Standard gehören, während sie in Deutschland oft negativ betrachtet werden.

Alternativen und Umweltaspekte

Um die negativen Auswirkungen zu minimieren, ist es wichtig, auf eine effiziente Stromversorgung und das passende Kühlmittel zu achten. Es gibt auch alternative Kühlmethoden, die weniger energieintensiv sind. Statt reflexartig zur Klimaanlage zu greifen, empfiehlt es sich, zunächst andere Möglichkeiten zur Kühlung auszuprobieren, wie beispielsweise das Abdunkeln von Räumen oder das Nutzen von Ventilatoren.

„Hitze-Tipps“ vs. Realität

Während in Deutschland oft traditionelle „Hitze-Tipps“ wie das Einreiben des Rückens mit Franzbranntwein oder das Stellen der Füße in kaltes Wasser kursieren, scheint die Klimaanlage als pragmatische Lösung immer mehr Akzeptanz zu finden. Die steigenden Produktions- und Importzahlen sprechen eine deutliche Sprache.

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