Bischof Hanke tritt zurück: Innere Ermüdung und Rückkehr zur Seelsorge
Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke gibt Amt auf
Nach fast 20 Jahren an der Spitze des Bistums Eichstätt hat Bischof Gregor Maria Hanke seinen Rücktritt erklärt. Papst Franziskus hatte dem Rücktrittsgesuch des 70-jährigen bereits zugestimmt, wie das Bistum nun mitteilte.
Bischof Hanke, ein Benediktiner, wurde 2006 von Papst Benedikt XVI. zum Bischof ernannt. Seine Amtszeit war von Herausforderungen geprägt, darunter Missbrauchsskandale, eine hohe Zahl an Kirchenaustritten und finanzielle Unregelmäßigkeiten. In einem Brief an die Mitarbeiter äußerte er eine "innere Ermüdung" aufgrund der vielen Belastungen. Besonders die Gespräche mit Opfern sexuellen Missbrauchs hätten ihn tief bewegt.
Kritik und Engagement für die Umwelt
Neben den Skandalen gab es auch Kritik an mangelnder Beteiligung in den Laiengremien des Bistums. Gesundheitliche Probleme, die eine Operation und mehrwöchige Ausfälle nach sich zogen, kamen hinzu.
Trotz der Herausforderungen setzte sich Bischof Hanke während seiner Amtszeit stark für den Umweltschutz ein. Er sprach von einer "Ökologie des Herzens" und hinterfragte ein ständiges Wirtschaftswachstum. Er engagierte sich gegen Kernenergie und setzte sich im Bistum für Umweltarbeit ein.
Rückkehr zur Seelsorge
In einer ersten Stellungnahme des Bistums heißt es, Hanke wolle sich nun wieder der Seelsorge widmen. Er sehnt sich danach, als Priester und geistlicher Begleiter unmittelbarer für die Menschen da zu sein. Er möchte am "Herzschlag der Kirche" teilnehmen und in einem Pastoralraum außerhalb des Bistums direkt mit Menschen arbeiten.
Als einfacher Pater Gregor plant er, Menschen in Glaubensfragen zu begleiten und auf deren Bedürfnisse einzugehen. Sein Rücktritt markiert das Ende einer Ära im Bistum Eichstätt und den Beginn eines neuen Kapitels für den ehemaligen Bischof.